Bildstock
Der Bergbau und die Glashütte prägten das Bild
Der Ort geht auf einen um 1700 gegründeten Gutshof der Grafen von Ottweiler zurück. Um dieses Gehöft herum, das sich an der später danach benannten Hofstraße befand, entstand allmählich eine dörfliche Siedlung.
Der Name des Ortes begründet sich auf das Bildstöckel (Bildstock) das einer Sage nach dieser Stelle das erste „Bildstöckel“ nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges von einem Pilger gestiftet, der auf dem Weg nach Maria Einsiedel eine Marienfigur in einen hohlen Baum stellte.
Möglicherweise befand sich an dieser Stelle schon lange Zeit vorher ein keltisches Heiligtum.
In napoleonischer Zeit (zu Beginn des 19. Jahrhunderts) gehörte Bildstock zur Mairie Neunkirchen, während das benachbarte Friedrichsthal zur Mairie Dudweiler gehörte. Während der Befreiungskriege verlief sogar eine kurze Zeit lang die Staatsgrenze zwischen Frankreich und den von Österreich und Bayern verwalteten Gebieten zwischen den beiden Ortschaften.
Das kleine Dorf Bildstock, das 1816 nur 61 Einwohner zählte, wuchs im Verlauf des 19. Jahrhunderts dank des Bergbaus zu einer florierenden Ortschaft heran. 1858 wurde der erste Tiefbauschacht abgeteuft. Mehrere Steinkohlegruben entstanden im Ortsgebiet und führten dazu, dass sich zahlreiche Bergleute und Grubenbeamte mit ihren Familien in Bildstock ansiedelten. Viele Handwerksbetriebe, Einzelhändler und Gastwirtschaften fanden hier ihr Auskommen. Auch die Gewerkschaftsbewegung der Arbeiter war im Ort aktiv und konnte 1892, trotz massiver Behinderungen durch die Behörden, den sogenannten Rechtsschutzsaal einweihen, der das älteste Gewerkschaftsgebäude Deutschlands darstellt.
Wie es dem saarländischen Bergarbeitermilieu entsprach, war die Bevölkerung in Bildstock mehrheitlich katholisch. Am 24. November 1907 wurde die Pfarrkirche St. Josef eingeweiht. Das am Marktplatz errichtete neugotische Kirchengebäude wurde nach einem Entwurf des Bonner Architekten Johann Adam Rüppel ausgeführt. Die durch die Steinkohle ausgelöste Wirtschaftsblüte des Ortes setzte sich noch bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs fort. 1930 erhielt Bildstock einen eigenen Bahnhof (heute zu einem einfachen Haltepunkt zurückgebaut). 1952/53 wurde auf dem Hoferkopf von der Bevölkerung eine Marienkapelle erbaut zum Dank dafür, dass der Ort im Krieg von Bombardements verschont geblieben war. Wie im übrigen Gemeindegebiet setzte in der Nachkriegszeit zusammen mit der allmählichen Einstellung des Bergbaubetriebs eine wirtschaftliche Stagnation und schließlich Rückentwicklung ein.
Wappen
Die Gemeinde Friedrichsthal erhielt am 23. Juni 1936 das Recht, ein eigenes Wappen zu führen. Das zweigeteilte Wappen zeigt im oberen, blauen Feld einen goldenen gekrönten Löwen, der eine Grubenlampe in der rechten Pranke hält. Das untere, goldene Feld zeigt zwei gekreuzte Glasbläserpfeifen. Der goldene Löwe auf blauem Feld (Nassauer Löwe) verweist dabei auf die historische Zugehörigkeit der Gemeinde zum Gebiet der Grafen von Nassau-Saarbrücken. Die Grubenlampe steht symbolisch für den Bergbau und die Glasbläserpfeifen für die Glasindustrie, somit also für die beiden Wirtschaftszweige, denen die Gemeinde ihren Aufschwung im 19. und 20. Jahrhundert verdankte. Das Wappen wurde 1969 bei der Verleihung der Stadtrechte von der Stadt Friedrichsthal übernommen.
Daneben ist auch vom Ortsteil Bildstock ein eigenes Wappen im Umlauf, das allerdings nie offiziell verliehen wurde. Es ist grün-silbern geviert (d. h. in 4 Felder aufgeteilt) und zeigt das namengebende Bildstöckel, die Rose von Ottweiler, eine Wolfsangel sowie Schlägel und Eisen als Symbol für den Bergbau.